LinkedIn: Mit organischem Content die Zielgruppe erreichen

Die wohl schwierigste Frage, gerade zu Beginn. Lediglich 5,2% der LinkedIn-Nutzer*innen posten regelmäßig. So ganz einfach kann es also doch nicht sein. Aus Erfahrung gibt es besonders für den Start einen einfachen Tipp: Stell dir einfach vor, du bist in einem Kundengespräch. Was sind die Mehrwerte deines Angebotes? Was machst du besser als alle anderen? Wo kennst du dich besser aus als die meisten? Und was würdest du deinem Kunden davon im Gespräch erzählen?

Diese Fragen bieten dir schon einen guten Ansatz dafür, was du posten könntest, um deiner Zielgruppe zu erreichen. Auf LinkedIn geht es in erster Linie um Expertise und Thought Leadership Content! Erst vor kurzem hat LinkedIn ein Update bekannt gegeben, bei dem sie genau diese Experteninhalte mehr pushen und allgemeinere Beiträge weniger Sichtbarkeit schenken wollen. Wer sich für IT-Wissen und -Trends interessiert, wird auf LinkedIn IT-Expert*innen folgen und deren Beiträge lesen wollen. Bieten du und dein Unternehmen ein tolles Angebot für einen bestimmten Bereich, dann schreibt als Expert*innen für diesen Bereich (die ihr ja auch seid!).

Postet darüber, welche Probleme ihr häufig in eurem Expertenthema seht, was ihr besser macht als andere, was eure Follower anders machen sollten in dem Bereich, geht auf Trends in dem Bereich ein usw. Ein guter Anlass sind auch Fragen eurer Kunden zu eurem Angebot. Gibt es zu einem Feature viele Fragen oder wird besonders ein Thema häufig nachgefragt, dann schreibt einen LinkedIn-Post dazu. Ebenso Unternehmensnews, Messen, auf denen ihr seid, Milestones, die ihr erreicht habt und weitere Highlights. So werden früher oder später Nutzer*innen auf dich aufmerksam, die sich für dein Thema interessieren und nach einem Produkt oder Service dafür suchen könnten – deine Zielgruppe also!

Zu viele Unternehmen machen immer noch denselben Fehler auf LinkedIn: Auf der eigenen Website wird ein Blogbeitrag wie dieser mit vielen Informationen und Einblicken geschrieben. Auf LinkedIn aber wird nur ein kurzer Teaser gepostet, der dann via Link auf die Website weiterleitet. Dies funktioniert aus mehreren Gründen nicht so gut auf LinkedIn:

1.    Nutzer*innen auf LinkedIn erwarten konkrete Mehrwerte auf der Plattform selbst. Viele haben wenig Zeit und klicken eher ungern auf Links, besonders wenn die Expertise nicht belegt ist und der Inhalt des Blogs nicht gut angeteasert ist.

2.    LinkedIn selbst mag es auch nicht, wenn du Nutzer*innen von LinkedIn wegführst. Beiträge mit Links werden daher oft etwas schlechter ausgespielt durch den Algorithmus.

3.    Du trennst die Möglichkeit des Austausches mit deinen Followern von deinem Blogbeitrag und verhinderst damit echtes Engagement. Klicken Nutzer*innen auf den Link, werden sie in den meisten Fällen nicht mehr unter deinem Beitrag kommentieren oder ihn liken. Klicken sie nicht auf den Link, kennen sie das Thema nicht genug und werden weiterziehen, statt zu kommentieren.

Besser daher ist: Gib deinen Nutzer*innen eine Zusammenfassung mit mehreren Wissens-Nuggets bereits auf LinkedIn! Schreib die wichtigsten Punkte zusammen und poste diese gekürzt. Erstelle ein kompaktes Whitepaper mit den wesentlichen Infos und teile dieses. Füge Links eher als ein Kommentar unter dem Post mit ein – Abstrafungen wir früher gibt es dafür nicht mehr.

LinkedIn-Posts sind langlebiger. Der Content entwickelt sich etwas und verliert nicht nach einem Tag komplett an Relevanz. Dennoch zählen die ersten Momente deines Postings. Kommentare, Reactions und Klicks in den ersten 90 Minuten können deine Beiträge besonders pushen. Poste also am besten Montag bis Donnerstagvormittag, idealerweise vor 8 Uhr. Zu dieser Zeit schauen die meisten Nutzer*innen auf LinkedIn in die Plattform und bekommen deinen Beitrag „druckfrisch“. Am Freitag und am Wochenende posten macht hingegen weniger Sinn, da viele LinkedIn nur innerhalb der Woche nutzen. Beachte hier aber auch deine Zielgruppe: Mitarbeiter im Gesundheitsmanagement werden idR. früher schon erreichbar sein als bspw. Eventmanager – entschuldigt das Klischee.

Grundsätzlich ist LinkedIn nicht ganz so Content-hungrig wie andere Plattformen. Es reicht auch, gerade zu Beginn, lediglich 1-mal pro Woche zu posten, um sich mit der Plattform vertraut zu machen. Hast du dich mit der Plattform angefreundet und auch genug Content, sind 1 bis 3 Posts pro Woche sehr gut, um deine Reichweite zu vergrößern.

Sehr häufig gestellte Frage: Welches Format sollten meine organischen Posts haben? Das hängt natürlich viel von deinem Thema, Angebot und Möglichkeiten ab aber aus unserer Erfahrung lässt sich folgende Reihenfolge aufstellen:

1. Videos performen am besten, sind aber für viele am aufwendigsten. Es bedarf hier keiner Hochglanzproduktion wie bei TV-Spots - ein gutes Handy, ein günstiges Ansteckmikro reichen (Licht und ein einfaches Schnittprogramm sind auch schön) – allerdings ist es für viele eine Überwindung, sich vor die Kamera zu stellen und gerade zum Anfang braucht man viel Zeit, bis das Ergebnis steht. Aber: Kein Format bringt mehr Aufmerksamkeit und sorgt für mehr Engagement aktuell!
2. Caroussel/PDF sind am effizientesten, gerade wenn du Wissenscontent posten willst. Egal ob Kernaussagen aus deinem Post/Blog oder Bilder von einer Messe empfehlen wir, diese immer als eine PDF umzuwandeln und als Caroussel zu veröffentlichen. Das animiert die Nutzer*innen besser zum Scrollen, besonders verglichen mit der sonstigen Darstellung von mehreren Bildern in einem Post. Das Format erfordert kaum Ressourcen. Die PDF lässt sich auch via PowerPoint erstellen – besser ist es aber, wenn du zumindest ein Template hast, was klar dich widerspiegelt und aus dem LinkedIn-Feed etwas heraussticht.
3. Einfaches Bild + Text bleiben Klassiker, müssen aber viel mehr herausstechen. Nutze hier idealerweise Fotos von Menschen und andere grafische Elemente, um dich vom LinkedIn-Feed abzuheben. Vermeide blau, sofern das nicht deine Unternehmensfarbe ist. Catchige Headlines, idealerweise mit Emojis sind natürlich bei allen Formaten ratsam, hier aber besonders!
4. Umfragen können gute Kontaktpunkte darstellen, sollten aber gezielt eingesetzt werden, um bspw. deine Follower sowie deine allgemeine Zielgruppe auf LinkedIn besser kennenzulernen. Wie schätzt die Zielgruppe etwas ein? Welche Unterthemen sind ihr besonders wichtig? Wo würden sie sich was anderes wünschen? All diese Fragen sind zum einen sehr guter Input für dich (man bekommt eine Übersicht aller Nutzer*innen, die geantwortet haben), zum anderen ist das Ergebnis der Umfrage selbst schon ein guter Anlass für einen weiteren Post!

Hashtags spielen auf LinkedIn eine wichtige Rolle. Sie helfen anderen Nutzer*innen, relevante Inhalte zu entdecken und ermöglichen es dir, in relevanten Themenbereichen präsent zu sein. Außerdem kannst du so Nutzer*innen erreichen, die sich für dein Thema interessieren, dich aber noch nicht kennen. Wähle daher sorgfältig passende und relevante Hashtags aus und setze sie strategisch in deinen Beiträgen ein. Nutze beispielsweise branchenspezifische oder themenspezifische Hashtags, um deine Zielgruppe anzusprechen und deine Reichweite zu erhöhen.

Hier sollte die Faustregel sein, nicht mehr als 3 bis 5 Hashtags zu nutzen. Mehr Hashtags führen oft zu einer eingeschränkten Reichweite. Außerdem kann das die Authentizität deines Beitrags reduzieren. Fällt ein Hashtag wortwörtlich innerhalb deines Fließtextes, dann solltest du ihn auch dort entsprechend markieren. Der Rest kann am Ende des Posts angehängt werden.

Willst du organisch auf LinkedIn wachsen, reichen einfache Posts oft nicht mehr aus. Sei im besten Fall täglich aktiv! Folge den Hashtags, die du selber verwendest – sowieso wichtig, um Trends zu erkennen - und kommentiere bei anderen Beiträgen als Experte für deinen Bereich. So machst du Nutzer*innen auf dich aufmerksam, aber auch andere Creator, die sich dann mit dir austauschen wollen. Beantworte Kommentare auf deinen eigenen Beiträgen und zeige Interesse an den Meinungen anderer.

Nutze auch die Möglichkeit, mit anderen Nutzer*innen zu netzwerken und Verbindungen aufzubauen. Erwähne und markiere Kollegen und andere Experten, wenn es zu deinem Beitrag passt. So werden diese auf dich aufmerksam und verbreiten ihrerseits durch Kommentare, Reactions und Teilen deinen Beitrag immer weiter. Besonders deine Mitarbeiter solltest du hierfür in Boot holen und sie bitten, Beiträge deines Unternehmens zu teilen und selbst auf LinkedIn aktiv zu sein. Das steigert der Authentizität deiner Beiträge und sorgt für deutlich mehr Reichweite!

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du mit organischen Inhalten auf LinkedIn deine Zielgruppe erreichen und dir und deinem Unternehmen eine Reichweite aufbauen kannst?
Dann lass uns gerne einen Termin vereinbaren, an dem wir gemeinsam eine gute LinkedIn-Strategie für dich und dein Unternehmen entwickeln. Schreib uns gerne eine kurze Mail!