Wie rocke ich meine Stadt?
10/04/24: Rauf oder runter - quo vadis, Hannover? Gutes Standortmarketing und die Basics dafür!
Mit gutem Marketing für den eigenen Standort kann man vieles erreichen. Doch was passiert, wenn man vergisst, wie es geht? Am Beispiel der Region Hannover.
Oh Hannover, du einstig Schöne!
Was warst du groß und prächtig, in deinen tollen Tagen: den 70ern, 80ern, 90ern, ja gar noch in den 00er Jahren.
- Die „Messestadt“: Schauplatz internationaler Großevents, eines der modernsten und geräumigsten Messegelände in ganz Europa, ja gar weltweit. Hier trafen sich jährlich die Kapitäne der großen Konzerne, um die Geschicke der Weltwirtschaft zu bestimmen (mal ohne jede Wertung, wie man das finden mag).
- Die Rock-City & das Punk-Zentrum: große Bands wie die „Winds of Change“-Besinger Scorpions, Jane, Eloy, Fury in The Slaughterhouse, Terry Hoax, The Jinx, Heinz Rudolf Kunze, Scooter, Rotzkotz, Bärchen und die Milchbubis und viele andere gediehen hier einst prächtig, im subkulturellen Wurzelwerk der Stadt, mit Veranstaltungszentren wie dem Musiktheater BAD, Leine Domizil, Gig, Capitol, Pavillon, Flohcircus und vielen Übungsräumen. Hier spielte der deutsche Grunge, gute Musiker gab´s wie Sand am Meer, Musikmachen gehörte zum guten Ton. Wir waren frei, ungebunden und immer überraschend!
- Stadt des Dada, der Nanas, der Neuen Sachlichkeit und des Pop: Kurt Schwitters, Niki de Saint Phalle, Umbo, Timm Ulrichs ... – eine Stadt voll schräger Köpfe, kühner Denker:innen, frecher Geister, wie "ANNA" Blume so schön von vorne wie von hinten. Mit Orten wie dem Sprengel-Museum, der Kestner-Gesellschaft, dem Kunstverein, Wilhelm-Busch-Museum, Kollektionen und Ausstellungen, welche weit über Deutschland und Europa hinaus strahlten.
- Stadt der Philosoph:innen und Publizist:innen: Leibniz, Ahrendt, Negt, Augstein ... wer Großes dichtete und Bedeutungsschweres dachte, arbeitete in, um und an Hannover sich ab, rieb sich an dir, deinen Herrschenden und allen Lebenden. Als der große Humorist Harald Schmidt noch laut sprach, verging keine Woche ohne einen fröhlichen Scherz über die Stadt und ihr Wesen.
- Die Sportstadt – erstligatauglich, freudig, und allzeit bereit in vielen Sportarten.
- Die EXPO-Stadt: fröhlich, weltoffen, tolerant, global und frei. Modell für das Zusammentreffen und Leben von Menschen vieler Kulturen. Hier sollte/konnte/durfte sich jeder Mensch von dir erstmal aufs Herzlichste willkommen fühlen und alle zeigten ihre besten Seiten.
- Die wirtschaftlich Starke: mit VARTA, Contintental, Volkswagen, Hanomag, den Sparkassen, Versicherungen und einem starken Mittelstand - der Backbone jeder guten Entwicklung.
Und heute? Der Lack blättert.
Es ist nicht mehr viel zu sehen vom einstigen Glanz. Hannover ist die Trübe, die Graue. Weder Saft noch große Kraft und schon gar keine Verantwortung, denn ohne Moos ist nicht viel los. Schwächelt in der Wirtschaft, junge Menschen wandern ab, Leistungsträger der (eigentlich) hervorragenden Universitäten wandern ab, werden nicht gehalten, obwohl man sie eigentlich dringend für einen Wiederaufbau bräuchte, bei wichtigen Städtewettbewerben in Kultur und Sport zieht man die jeweils Kürzeren ... - das sind nur einige Beispiele, weitere gibt´s hier aktuell: https://www.haz.de/lokales/hannover/ueberall-filz-warum-hannover-in-einer-politischen-krise-steckt-QAIZ367N2FFJPI2CK6JOKRWLRE.html
Das Problem: Die "natürlichen", gewachsenen Standortvorteile der Stadt und Region sind schwach geworden. Sie genügen aus sich selbst heraus nicht mehr, um der Stadt ein Profil zu geben, welches im nationalen und internationalen Wettbewerb der Städte und Regionen genügen würde, um sich durchzusetzen. Eine solche Situation verlangt nach Gestaltung: mit Änderungswillen, -zielen und -maßnahmen, um das Schiff auf einen guten, besseren Kurs zu bringen. Doch gibt es die?
Reicht "Nachhaltigkeit" als Leitbild für einen ganzen Standort zur Differenzierung?
Man will die Stadt auf "Nachhaltigkeit" trimmen, sie "grüner" bauen. Zum Beispiel: mehr Fahrradwege bauen, Autos raus aus der Innenstadt, Gebäude energiesparender und weitere Teilziele aus diesem Komplex - alle gut und wichtig. Nur: reichen sie?
- Das Ziel "Nachhaltigkeit" spricht als oberstes Ziel v.a. bestimmte Milieus und Gruppen an. Dies kann zu Konflikten mit anderen Gruppen, welche Interessenkonflikte anmelden oder gar Widerspruch äußern, führen. Aufgabe ist dann, diese Konflikte zu moderieren, Ausgleiche zu schaffen, Bedeutungen zu klären. Schwierig wird´s, wenn über dieses Ziel Scheingefechte geführt werden, es tatsächlich dann um andere Themen dahinter geht. Das sollte wenn erkannt auch benannt werden, um dann die eigentlichen Lösungen zu finden.
- Die Formulierung weiterer Ziele für andere Aufgaben kann aus dem Blick geraten. Im Beispiel: Die Website der Stadt, das Medium, über welches am besten Leitbilder und Maßnahmen formuliert werden könnten, ist rein auf Aktualität getrimmt, mit Newsschnipseln. Es werden kein größerer Zusammenhang, keine Ziele und Perspektiven oder darauf gerichtete Handlungen genannt und damit erkennbar. Was aber für zuwanderungswillige Menschen, Unternehmen, Organisationen wichtig wäre, sollten sie denn überlegen, sich hierher zu bewegen.
- "Nachhaltigkeit" ist Mainstream, bei sehr vielen Menschen, Unternehmen und Institutionen längst angekommen und als wichtig erkannt. Bei vielen Umsetzungen gibt es zwar noch Nachholbedarf, aber die Überzeugungsarbeit ist seit Langem geleistet, "nachhaltig" sein gehört zum guten Ton. Im Ziel-Mittel-Sprech gesagt: Nachhaltigkeit ist eine notwendige Bedingung an den Einsatz von Instrumenten jeder Art, aber als Ziel an sich hat es kein Alleinstellungsmerkmal, reicht also nicht mehr zur Differenzierung.
Insgesamt: Die grüne Administration erscheint wenig innovationsfreundlich, auf die eigenen Kernthemen konzentriert und nicht ausreichend technologieaffin. Stadt und Region zeigen nach außen kein klares Profil mehr. Zur Schärfe genügt "Nachhaltigkeit" nicht, nachhaltig sein reizt nicht, zieht nicht an, setzt keine positiven Impulse, besonders, wenn es nur über Ge- und Verbote wirken soll. Der Stadt gehen ihre Leistungsträger:innen und Aushängeschilder verloren. Gefahr ist, wenn es so wirkt, als erstarre die Stadt, glaube sich selbst genug und Widerspruch scheine nicht erwünscht. Dem gilt es entgegenzuwirken!
Ein neues starkes und überzeugendes Leitbild fehlt.
Wie schaffen wir das? Erstmal die Identität klären. Und um dann stark zu werden, braucht man eine ordentliche Analyse und Planung als Basis und dann vernünftiges Training.
- Was fehlt, ist zuallererst ein Leitbild: klar, stark, deutlich, anders. Wer ist man und wo will man hin? Wohin nehmen wir andere mit und warum sollen sie zu uns kommen?
- Wer wir sind und was wir hier besser können als anderswo - eine ganze Menge. Aber wenn man es nicht sagt und nicht zeigt, dann kann es auch niemand hören oder sehen.
- Schön, stark und schlau sein – und die Kunst, sich attraktiv zu zeigen. Das ist neben Klarheit und Authentizität ebenso wichtig.
Was braucht es?
- Die eigene Identität finden, die Stärken und Schwächen analysieren: Wer sind wir und wo stehen wir im Vergleich mit dem nationalen und dem internationalen Wettbewerb?
- Ein klares Leitbild formulieren: Wo wollen wir hin, wer wollen wir sein, für uns selbst und für alle anderen?
- Die eigenen Vorteile finden, die man anbieten will. Dahin arbeiten.
- Maßnahmen formulieren, um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen. In Schritten: 1 Jahr, 3 Jahre, 5 und 10.
- Die Ziele kommunizieren, nach innen und nach außen. Den Menschen eine positive Vision von sich selbst geben. Wer sie sein können. Und ihnen damit die Möglichkeit geben, es zu werden.
Positive Aussichten geben. Neue Leuchttürme bauen.
Wir brauchen von allem viel mehr.
- Innovation, Technologie, Forschung und IT fördern. Subkulturen jeder Art gedeihen am besten, wenn man ihnen Luft, Liebe und Nahrung schenkt, ihnen einen guten Nährboden bietet. Aber keine Messestadt mehr. An die alten gern bei guten Gelegenheiten erinnern.
- Kunst, Kultur und Musik nach vorn – denn sie bringen Menschen zusammen und laden die Guten ein.
- Häfen und Brücken, Straßen und Schienen bauen. Menschen einladen, nicht ausschliessen. Guter Austausch ist eine wichtige Grundlage, dazu muss man offen sein UND in die Ferne schweifen, Fremdes kennen und schätzen lernen. Sich vergleichen, schärfen und so einfach immer besser werden. Denn die Lage des Standorts ist unschlagbar: Hannover liegt im Zentrum von Europa, im Herzen aller Verkehrswege. Dieser Vorteil wird viel zu wenig genutzt und nicht kommuniziert.
- Bildung verbessern und Beste/s fördern. Die Mittleren aufbauen und die Schwachen schützen, damit sich alle zusammen entwickeln gemeinsam gut leben können.
- Unternehmenstärken. Ohne sie können eine Stadt und eine Region nicht gedeihen. Sie sind das Rückgrat, sie ernähren alle, auch die Verwalter:innen und Politik.
- Ereignisse & Erlebnisse schaffen. Menschen brauchen Zuversicht und Freude, Hoffnung.
- Sicherheit bieten. Starke und stabile Grundlagen.
Gute Geschichten erzählen.
Diese, jede Stadt bietet Stories und viele gute dazu. Sie werden leider zu wenig gefunden, zu wenig erzählt und eben meist auch nicht ansprechend genug. Doch DRIVE kann das: gut erzählen Zum Beispiel in vielen und ausgezeichneten Projekten, auch für die Städte Paderborn, Erlangen, Wunstorf, Sulingen, sowie für Hannover, in Braunschweig und mit dem deutsch-französischen Wirtschaftsclub der Côte d´Azur - wir haben internationale Erfahrung, sprechen viele Sprachen, denken multikulturell, offen, frei, global und über Grenzen hinweg.
Stars scheinen lassen.
.. aus der Forschung, der Wissenschaft, den Unternehmen, der Musik, der Mode, der Kultur, der Kunst, der intellektuellen Szene, den Salons und Zirkeln. Ihnen Bühnen und Raum geben, sie nach vorn stellen und zum Strahlen bringen. Ihnen Freude schenken, sie leben lassen, damit sie sich entfalten. Man kann sie finden, nur suchen muss man wollen.
Ihr wollt auch was anschieben?
Richtig so, denn ordentlicher DRIVE ist immer gut. Fragt gern an bei pole-position[at]drive.eu – wir freuen uns auf euch.