Nachhaltige Websites

Nachhaltigkeit spielt in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Auch bei der Erstellung von Websites wird sie immer wichtiger und sollte berücksichtigt werden!
Nachhaltigkeit spielt in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Auch bei der Erstellung von Websites wird sie immer wichtiger und sollte berücksichtigt werden!

01/09/23: Digitales - das ist doch virtuell, also immateriell? So der Grundgedanke bei den meisten Menschen. Falsch. Denn: Websites und Apps verbrauchen Strom. Und dazu viele Ressourcen ...

Seltene Erden für Chips, Metalle für Bauteile, Gläser und viel Blech, Blech, Blech, sowie wertvolle Woman- und Man-Power. Wenn es um den Verbrauch von Ressourcen geht, ist digitale Kommunikation vielmehr ganz weit vorn. Denn der Strom muss erzeugt, die Rohstoffe werden abgebaut, verarbeitet, eingesetzt und hoffentlich auch wieder recycelt, Hardware-Schrott wie alte Handys und so weiter muss entsorgt werden, Menschenarbeit und -lebenszeit wird verbraucht. Wie können wir sicherstellen, dass die Gestaltung, Entwicklung und Nutzung von digitaler Kommunikation wirklich so nachhaltig, umweltfreundlich, ressourcenschonend sind, wie wir uns es wünschen? Damit beschäftigen wir uns bei DRIVE, denn das Thema "Nachhaltigkeit" und alle damit verbundenen Fragen in unserem Bereich sind seit langem bereits auf unserem Radar. Es wird diskutiert und nach Lösungen gesucht, wie wir Websites ressourcensparend in jeder Hinsicht gestalten, produzieren, übermitteln und nutzen können und damit Mehrwerte für heute, morgen und übermorgen leisten können.

Digitale Kommunikation verbraucht Ressourcen

Internetkabel werden über Ozeanböden verlegt, durch Wälder, Berge, in Städten. Strom muss erzeugt werden. Wie und auf welche Weise geschieht dies? Websites und Apps verbrauchen mehr oder weniger wertvolle Ressourcen, allein schon durch ihre technische Beschaffenheit müssen viele oder wenige Datenmengen übertragen werden. Schnelles Internet ist nicht nur schön und bequem, sondern auch extrem ressourcenintensiv. Und die Frage stellt sich auch: Sind sie überhaupt erforderlich? Wer braucht diese App, diese Site und wenn ja, wofür und wie lange wird ihre Nutzungszeit sein? Wie wertvoll und im oben beschriebenen Sinne nachhaltig sind die Anwendungen, welche wir planen und konzipieren?

Ein Beispiel: So viel Energie verbraucht das Internet

Die globale Internetnutzer*in ist fast sieben Stunden pro Tag online. Die Menschen chatten, streamen, suchen nach Informationen, Ablenkung, Entertainment und vielem mehr. Allein in Asien sind ca. 2,93 Milliarden Menschen online, in Europa sind wir mit 750 Millionen Internetnutzern auf dem zweiten Platz. In Deutschland allein verbraucht die Nutzung des Internets 13 Terawattstunden Strom pro Jahr, die für den Betrieb der Netze und Rechenzentren allein anfallen. Hinzu zählen muss man den Stromverbrauch der sogenannten Endgeräte für a) die Nutzung: Handys, Tablets, Rechner und b) für Programmierung und Gestaltung und Organisation drumherum. Pro Nutzer rechnet man in Deutschland im Durchschnitt 149 Minuten pro Tag, mit Rechner, Smartphone, Tablet.

So viele Tipps es auch gibt, um den Stromverbrauch der Nutzer*innen zu reduzieren (bis hin zur digitalen Enthaltsamkeit: "Handy weg"), rechnen Wissenschaftler dennoch mit einem Verbrauchszuwachs von rund 30 % in den nächsten Jahren. Als Gestalter ist es also unser Anspruch, die Anwendungen selbst nachhaltig zu gestalten, damit diese möglichst wenig Ressourcen verbrauchen.

"Nachhaltigkeit" und "nachhaltige Digitalisierung"

Die umfassendste und beste Definition von "Nachhaltigkeit" formulierte bereits 1987 Norwegens damalige Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland: 

"Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können."

Diese wird von vielen Fachleuten als die beste und umfassendste angesehen. Auf dieser fußen z.B. die von den Vereinten Nationen formulierten 17 Nachhaltigkeitsziele, welche das Leben aller Menschen auf der Erde verbessern helfen sollen, z.B. zu bezahlbarer und sauberer Energie, menschenwürdiger Arbeit und Wirtschaftswachstum, nachhaltigem Konsum und ebensolcher Produktion sowie Maßnahmen zum Klimaschutz und vielem mehr. 

Mit dem Ziel "nachhaltiger Digitalisierung" folgen wir dieser Definition. Alle Prozesse der Digitalisierung, alle Strukturen und Organisationen mit allen Ergebnissen, Prozessen, Strukturen und Institutionen soll nachhaltig gebaut und gestaltet sein sowie auf diese Weise arbeiten und miteinander funktionieren. Damit sind dann neben den ökonomischen, sozialen und ökologischen auch die technischen und gestalterischen Aspekte angesprochen. 

Corporate Digital Responsibility

... bezeichnet freiwillige unternehmerische Aktivitäten, welche über die das gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen und welche die "digitale Welt" zum Vorteil der Gesellschaft aktiv mitgestalten. Eine mit diesem Ziel gegründete Initiative des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz soll Unternehmen helfen, indem sie ihnen Leitlinien als Orientierungshilfen gibt: https://cdr-initiative.de. Auch praktische Tipps findet man hier, wie z.B. der Verzicht auf Cookiebanner: hier werden nur Cookies eingesetzt, die zum Betrieb der Webseite zwingend erforderlich sind und die gelöscht werden, sobald die User*innen die Webseite verlassen. 

9 Prinzipien des CDR-Kodex

  • Prinzip 1: Gesellschaftliche Grundwerte - Wir setzen technische Systeme so ein, dass sie im Einklang mit unseren gesellschaftlichen Grundwerten wie Demokratie, Freiheit, soziale Marktwirtschaft und dem Gleichbehandlungsgrundsatz stehen und diese fördern.
  • Prinzip 2: Menschenzentrierung - Wir stellen den Menschen bei der Entwicklung und dem Einsatz technischer Systeme in den Mittelpunkt. 
  • Prinzip 3: Nutzen schaffen - Technische Systeme, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern genutzt werden, sollen einen Mehrwert bieten. Wir wägen Nutzen und Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einsatz dieser Systeme ab; der Nutzen für Verbraucherinnen und Verbraucher muss dabei in einem angemessenen Verhältnis zu den Risiken stehen.
  • Prinzip 4: Schaden vermeiden - Wir gestalten unsere technischen Systeme mit dem Ziel, Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu schädigen. Wir sorgen dafür, dass die Risiken technischer Systeme in technischer und sozialer Hinsicht kalkulierbar und beherrschbar bleiben.
  • Prinzip 5: Autonomie - Wir achten bei der Entwicklung und dem Einsatz technischer Systeme die Selbstbestimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher.
  • Prinzip 6: Fairness - Wir stärken bei der Entwicklung und dem Einsatz technischer Systeme die Teilhabe und den Zugang zu einer digitalisierten Welt. Verbraucherinnen und Verbraucher werden nicht diskriminiert.
  • Prinzip 7: Transparenz - Wir informieren verständlich über die grundlegenden Funktionsweisen und Auswirkungen unserer technischen Systeme, die sich unmittelbar an Verbraucherinnen und Verbraucher richten und relevante Auswirkungen auf diese haben.
  • Prinzip 8: Verantwortlichkeit - Wir stellen sicher, dass die Verantwortung für die Gestaltung und den Einsatz unserer technischen Systeme in letzter Instanz bei eindeutig definierten menschlichen Verantwortungsträgern liegt.
  • Prinzip 9: Nachhaltigkeit - Wir verfolgen im Rahmen der Digitalisierung das Ziel, zu einer ressourcenschonenden und sozial gerechten Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen beizutragen.

Digitale Nachhaltigkeit bei DRIVE

Wir unterstützen und beraten dich hier in allen Phasen, bei allen Prozessen und bei allen Aufgaben und Fragestellungen der Nachhaltigkeit in Kommunikation im Allgemeinen und besonders bei der Gestaltung, Entwicklung und Produktion nachhaltiger Websites!

  • In der Beratung und Konzeption
  • In der Gestaltung, beim Design 
  • Beim Text z
  • In der Entwicklung
  • Beim Hosting
  • In der Abstimmung, beim Projektmanagement

Hier kommen einige Beispiele. 

Nachhaltigkeit beginnt ganz am Anfang

In der Konzeptphase, gleich zu Beginn eines jeden Webprojekts müssen die entscheidenden Fragen gestellt, beantwortet und die wichtigen Weichen eingerichtet werden. Gute Kommunikation sollte bei jeder Maßnahme, auch und besodners bei der Entwicklung einer Website sowohl die Wünsche und Absichten des Absenders als auch jene aller anderen Dialogpartner sowie die der Umwelt im Blick haben. Dies sollten die wichtigen Ziel sein:

  • Website möglichst schlank und einfach halten, um User schnell zu Ziel zu führen, so dass sie ihre Zeit auf der Site effizient nutzen udn nicht unnötig Resourcen verbrauchen
  • Redundanzen von Inhalten zu vermeiden, um unnötige Seitenaufrufe zu vermeiden,
  • Datenquellen als Ressourcen mehrfach zu nutzen, Quellen nicht mehrfach aufzubauen: Single Source Prinzip.
  • Sites langfristig zu konzipieren, um Redesigns möglichst spätvorzunehmen
  • Weiterentwicklungen in kleinen Schritten planen, um die Infrastruktur möglichst lang zu erhalten und ihren R.O.I. zu maximieren.
  • Empfohlene Updates einhalten und dies gleich in die langfristige Budgetplanung aufnehmen
  • Das heißt auch: Es muss sicher gestellt sein, dass alle Informationen, alle Anforderungen am Anfang vollständig und deutlich vorliegen. Jede nachträgliche Änderung beudetut auch, dass Ressourcen nicht gut genutzt werden. 

K.I.S.S.: keep it simple and stupid. 

Keine Stromfresser: nachhaltiges Hosting ist angesagt

Wir arbeiten bei DRIVE mit mehreren Hostingpartnern zusammen, nicht exklusiv, und kennen deren Strukturen, Stärken, Schwächen ganz gut. Das hat den Vorteil, dass wir dir den besten Hostingpartner nach deinen Zielsetzungen und Anforderungen empfehlen können. Die von uns empfohlenen legen dabei Wert auf Nachhaltigkeit besonders beim Ressourcenverbrauch. 

  • Energieffizienz des Rechenzentrums optimieren, um unnötige CO2-Emmissionen zu vermeiden, z.B. durch
    • gezielte Luftführung durch Kalt- und Warmgänge bei der Anordnung der Server-Racks
    • hoher Anteil der Kühlenergie durch Freikühlbetrieb mit Außenluft, ferner mit Wasserkreislauf
    • gezielte Regelung der optimalen Zulufttemperatur
    • Abschalten nicht mehr benötigter Ressourcen, insb. durch Virtualisierung
    • Überwachung / Monitoring aller Werte
  • 100 % Prozentsatz des erzeugten Stroms ist erneuerbar
  • Vermeidung von Umweltverschmutzung und Energieverschwendung
  • Eigenverpflichtung zur kontinuierlichen und systematischen Verbesserung der Energieleistung
  • Audits und Prüfung aller Komponenten dewr Nachhaltigkeit durch Drite

Warum beschäftigt uns das Thema Nachhaltigkeit schon so lange?

Es geht um Glaubwürdigkeit, Nutzen, Sinn und Langfristigkeit von Kommunikation. Dass man als Kommunikationspartner seinem Gegenüber ehrlich, offen und transparent vermittelt, dass und wie der eigene Beitrag zu den drängenden Aufgaben des Partners und der Zeit ein wertvoller ist. Und es geht um hohe Qualität der Anwendungen und Ergebnisse. Und das treibt uns bei DRIVE an.

Stephan Probst

Habt ihr Fragen?

Stephan Probst unter pole-position(at)drive.eu - frohe Botschaften für alle. Stephan ist DRIVE und seine Begeisterung reißt alle in der Agentur mit.