Velocette – Bannerträger des Einzylinder-Motors mit legendären Sporterfolgen
Das Schicksal wohl kaum einer anderen Motorradfirma ist so typisch für den Aufstieg und Niedergang der Motorradindustrie in England wie das der Firma Velocette. Die Sportgeschichte weist einmalige Höhepunkte und Erfolge von 1921 bis 1961 auf. Auch der Beitrag dieser Firma zur Motorradtechnik ist wesentlich größer, als man vermuten könnte. Nicht nur die Innenbackenbremse und die heute übliche Fußschaltung, bei welcher der Schalthebel immer in die Null-Lage zurückkehrt (positive stop), sondern auch die Gestaltung der Hinterradfederung, die heute bei Motorrädern allgemein üblich ist, mit Schwingarm und Federbeinen, stammt von Velocette. Der berühmte KTT-Königswellen-Motor von Velocette ist geradezu der Inbegriff des bis ins letzte Detail entwickelten englischen Einzylinder-Hochleistungsmotors dessen Konzeption letztlich auch von der bekannten Firma Norton übernommen wurde.
Eigentlich beginnt die Historie von Velocette in Deutschland
Denn der Firmengründer John Goodman hieß ursprünglich Johannes Gütgemann und stammte aus Deutschland. Im Alter von neunzehn Jahren ging er 1876 nach England, heiratete dort und begann mit einem Mr. Barrett in Birmingham in der Firma Taylor Gue. Ltd. Fahrräder zu produzieren.
- 1905 brachte Taylor ein Motorrad unter dem Namen “Veloce“ auf den Markt. Im gleichen Jahr ging die Firma jedoch in Liquidation. John Goodman gründete unmittelbar danach mit einem neuen Kapitalgeber die Firma Veloce Ltd.
- 1914 brachte die Firma Veloce ein preiswertes Zweitakt-Modell auf den Markt, das als Modellreihe bis 1940 gebaut wurde. Dieses Motorrad der Firma Veloce trug in Goldschrift den Typennamen “Velocette“ auf dem Tank. Damit war der spätere Markenname für alle Modelle geboren. Der Firmenname “Veloce“ wurde jedoch beibehalten.