Das "Noddy-Bike" der britischen Polizei
Hier hat Walter Probst die Geschichte dieses sehr spannenden Motorrads zusammengestellt, mit Auszügen aus “Motorräder – berühmte Marken von AJS bis Zündapp“ von Dr. Helmut Krackowizer, 1989, Seite 270 ff.
Hier hat Walter Probst die Geschichte dieses sehr spannenden Motorrads zusammengestellt, mit Auszügen aus “Motorräder – berühmte Marken von AJS bis Zündapp“ von Dr. Helmut Krackowizer, 1989, Seite 270 ff.
Das Schicksal wohl kaum einer anderen Motorradfirma ist so typisch für den Aufstieg und Niedergang der Motorradindustrie in England wie das der Firma Velocette. Die Sportgeschichte weist einmalige Höhepunkte und Erfolge von 1921 bis 1961 auf. Auch der Beitrag dieser Firma zur Motorradtechnik ist wesentlich größer, als man vermuten könnte. Nicht nur die Innenbackenbremse und die heute übliche Fußschaltung, bei welcher der Schalthebel immer in die Null-Lage zurückkehrt (positive stop), sondern auch die Gestaltung der Hinterradfederung, die heute bei Motorrädern allgemein üblich ist, mit Schwingarm und Federbeinen, stammt von Velocette. Der berühmte KTT-Königswellen-Motor von Velocette ist geradezu der Inbegriff des bis ins letzte Detail entwickelten englischen Einzylinder-Hochleistungsmotors dessen Konzeption letztlich auch von der bekannten Firma Norton übernommen wurde.
Denn der Firmengründer John Goodman hieß ursprünglich Johannes Gütgemann und stammte aus Deutschland. Im Alter von neunzehn Jahren ging er 1876 nach England, heiratete dort und begann mit einem Mr. Barrett in Birmingham in der Firma Taylor Gue. Ltd. Fahrräder zu produzieren.
Und Velocette erzielte mit den Plätzen 3, 5 und 7 auf Anhieb achtbare Ergebnisse. Inzwischen waren die Brüder Percy und Eugene, Söhne von John Goodman, in die Firmenleitung eingetreten und trafen 1924 die Entscheidung, ein leistungsfähiges Viertakt-Modell zu entwickeln, das ein Jahr später in der TT ausprobiert wurde, bevor es in die Produktion ging.
An diesen Zahlen mag man die Bedeutung und Überlegenheit dieser Schritt für Schritt zur Perfektion entwickelten Rennmodelle ersehen. In den Jahren von 1926 bis 1939 hatte sich Velocette von einer fast unbekannten Marke zu einer der in Motorrad-Sport und -Technik am meisten respektierten Firmen hochgearbeitet, obwohl sie nach heutigen Maßstäben ein Zwerg war. Die Produktion lag im Jahr 1939 bei nur knapp über 100 Maschinen in der Woche.
Die Leitung des Familienbetriebs sah inzwischen, dass die Zukunft des Zweirades in einer anderen Richtung zu suchen sei.
Mit diesem Fahrzeug wurde die englische Polizei in großem Stil ausgerüstet, so dass schließlich gegen Mitte der 60er Jahre nahezu die gesamte LE-Fertigung an die Polizei geliefert wurde.
Trotz des Verkaufserfolgs der LE geriet Velocette, so wie auch nahezu alle übrigen englischen Motorradhersteller, schließlich in finanzielle Schwierigkeiten, so dass die Firmenleitung 1970 in eine freiwillige Liquidation ging.
Die LEVal ist eine sogenannte Hybrid, als private Bastelei entstanden aus 2 verschiedenen Motorradtypen. In diesem Fall wurde der Motor der LE einschl. Antriebseinheit in das Fahrgestell der Valiant gebaut. Das war insofern relativ unproblematisch, da Kuplung, Getriebe und Antriebsstrang bei beiden Typen nahezu identisch sind. Das Hauptproblem bestand in der Verfügbarkeit des Fahrgestells. Von der Valiant wurden von 1956 – 1963 ca. 1600 Maschinen gebaut, von der LE Mk III von 1958 – 1971 ca. 8000. Allerdings war die Unterbringung des Wasserkühlers der LE im Fahrgestell der Valiant ein wenig schwierig. Für den Umbau kam nur der Motor der LE Mk III infrage, da dieser über eine Fußschaltung und 4-Gang-Getriebe verfügt, gegenüber der Mk II mit Handschaltung und 3-Gang-Getriebe.
Noch ein Hinweis: Die LE’s wurden in England “Noddy-Bikes“ genannt. Im Polizeieinsatz mussten nämlich bei Begegnungen die höherrangigen Polizisten durch Handheben gegrüßt werden. Um dabei das Loslassen des Lenkers zu vermeiden wurde angeordnet, dass stattdessen ein Kopfnicken ("nod") ausreichend sei, deshalb "Noddy-Bike".
Gezielt Lerninhalte in kleinen Häppchen vermitteln - so geht´s. Schnell, kosteneffizient und gut.
So macht K.I. deine Website schlau, entlastet dich und deinen Service schnell, einfach und effizient.
So optimierst du deine Website, damit sie in den K.I.-Maschinen gut gefunden wird.
Bei DRIVE erschließen wir das volle Potenzial der K.I. und helfen Unternehmen dabei, nicht nur ihre Abläufe zu verbessern, sondern ihre Arbeitsweise,…